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(B)Log-Buch |
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Nach Arbeitsende am Freitag Nachmittag geht es um 16:00 Uhr direkt auf das Schiff. Verpflegung einräumen, Wasser nehmen, Besprechung wegen des Ziels und des Ablegemanövers und dann Leinen los. Tina fährt einen sauberen Ableger, wenig Wind, SW 3 - 4 Bft., keine Sonne. Die Stimmung an Bord ist gut, die Sicht mäßig. Nachdem wir Bülck gerundet haben, fängt es leich an zu nieseln und die Sicht wird schlechter. Typisches SH-Wetter, naß aber dafür kalt! Aber immerhin spielt der Wind mit, wir können Damp gut anliegen und machen im Schnitt 6 kn. Kurz vor Damp hört der Regen dann auf und wir können die Küste wieder sehen. Segel bergen, Schiff anlegeklar machen, Einlaufen. Der Hafen ist noch ziemlich leer und Tina fährt wiederum den Anleger. Das anstelle der alten "Pyramide" neu aufgebaute Hafenmeistergebäude mit Bistro und WC-Anlagen ist offenbar fertig, nur der Hafenmeister ist nicht mehr da. Nach einem Hafenspaziergang machen wir es uns im Schiff gemütlich (Heizung an! - Vorhergesagte Nachttemperatur 0 Grad).
Der nächste Morgen ist ein strahlender Sonnentag! Es ist noch sehr frisch, aber die Sonne und mit ihr die Laune steigen. Mein erster Gang führt
mich zum Hafenmeister. Er ist gerade mit Mastsetzen beschäftigt und "wohnt" zu meinem Erstaunen noch nicht in dem neuen Hafenmeister-Häuschen.
Nein, er
residiert noch in dem kleinen Raum in der Tankstelle neben dem Mastenkran. 10 Euro (!) wechseln den Besitzer. Dann frische Brötchen vom Kaufmann und
eine Tageszeitung. Tina hat inzwischen Kaffee gekocht, so lässt es sich aushalten. Die Windprognosen für heute sehen gut aus: NW 3 - 4 Bft., also
hoch ran! Bei dem wenigen Wind ist das für uns aber ein schneller Kurs. Nach einem ausgiebigen Rundgang heißt es wieder "Leinen los", aber nur kurz,
weil wir noch zum Tanken wollen. Tina fährt wieder blendende An- und Ableger, wir tanken voll und los geht es. Raus aus dem Hafen, Segel hoch und
hoch am Wind Kurs Schlei. Zuerst können wir den Kurs gut halten, kurz vor Port Olpenitz geht der Wind derart auf N, dass wir die Segel bergen und
den Vorschub aus dem Dieseltank holen. Es ist immer noch sonnig, aber sehr frisch, als wir in die Schlei einlaufen. Wind inzwischen NNE. Wir
beschließen, nach Maasholm zu laufen, weil wir für die Nacht gerne wieder Strom hätten. Der gemütliche Maasholmer Hafen ist noch ziemlich leer,
so dass wir keine Schwierigkeiten haben, einen schönen Liegebplatz mit Heckpfählen zu bekommen. Tina fährt die Confi fast schon routiniert sauber in die
Box, wir machen fest, nehmen Strom, machen einen Hafen- und Stadtrundgang (in Maasholm braucht´s dazu max. 15 Minuten) und sind happy.
Heute ist natürliches Aufwachen angesagt. Ich schwinge mich wieder über den Bugkorb und hole frische Brötchen und eine Sonntagszeitung. Heute ist
Wahl in Schleswig-Holstein. Um unsere Stimmen nicht zu verschenken, haben wir schon am Donnerstag per Briefwahl gewählt. Schönes Sonnenfrühstück im
Cockpit und langes Zeitunglesen. Gegen Mittag klaren wir das Schiff auf und verlassen den Hafen. Die Sonne scheint immer noch, aber es ist kalt.
Vorhergesagt ist N-Wind, wehen tut es aber aus Ost! Wir tuckern aus der Schlei und setzen die Segel. Der Wind kommt inzwischen aus SE, so dass wir
gerade noch die Sperrgebietstonne 5 vor Damp anliegen können. Mit maximal 3,2 kn schleichen wir durch die noch kalte Ostsee. Kurz vor Damp bleibt
der Wind aber komplett weg, so dass wieder motoren angesagt ist. Die Ostsee wirkt wie ein Ententeich. Mit knapp 6 kn Marschfahrt erreichen wir
gegen 17:00 Uhr unseren Heimathafen. Tina fährt die Confi wieder sauber in die Box und wir genießen das Ankommen bei Erdinger Hefeweizen, guten
Gesprächen und einer ersten Wahlhochrechnung.
So., 06.05.2012, von Maasholm nach Kiel